Was wir über uns und die Welt denken, hat mehr Einfluss auf unser Glück oder Unglück als unsere tatsächlichen Lebensumstände. Wir erschaffen also unsere Wirklichkeit durch unsere Gedanken und in deren Folge durch unsere Handlungen.
Welche Gedanken hatten Sie in der letzten Stunde? Haben Sie sich überlegt, was Sie alles noch machen müssen oder was Sie bereits geschafft haben? Haben Sie sich kritisiert oder gelobt? Haben Sie sich geärgert oder gefreut über das Verhalten Ihrer Kollegen? Waren es eher negative oder positive Gedanken?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Informationen unser Gehirn jede Sekunde verarbeitet und wie viele davon Sie tatsächlich wahrnehmen?
Wissenschaftler schätzen, dass wir 0,0012% aller zur Verfügung stehenden Informationen bewusst wahrnehmen. Die restlichen Informationen werden von unserem Gehirn in den Spam-Ordner geschoben oder einfach gelöscht. Wir nehmen also nur einen Bruchteil unserer Welt wirklich bewusst wahr. Unser Filter lässt nur die Informationen durch, die wichtig für uns sind bzw. die unseren bisherigen Erfahrungen entsprechen. Aus diesem Bruchteil von Informationen kreieren wir somit unsere Wirklichkeit, unsere Gedanken und unser Verhalten.
Laut Sonja Lyubomirksy, eine renommierte Glücksforscherin, tragen unsere Gedanken etwa 40% zu unserem persönlichen Wohlbefinden bei. 50% werden von unseren Genen bestimmt und nur 10% durch äußere Umstände. Neben unseren Genen sind es also vor allem unsere Gedanken und unser Verhalten, die unser Wohlbefinden positiv oder negativ beeinflussen. Das heißt: Ausschlaggebend ist, wie und was wir denken – vor allem über uns selbst.
Negative Gedanken wie „Ich kann das nicht“, „Heute ist nicht mein Tag“, „Ich habe keine Lust ...“ begleiten uns jeden Tag. Sie tauchen einfach auf und beschäftigen uns eine Weile. Sie erzeugen ein Gefühl des Mangels und der Unfähigkeit. Wenn wir nicht aufpassen, verfestigen sich diese negative Gedanken und beeinflussen unser Selbstwertgefühl.
Zum Glück kommen hin und wieder positive Gedanken wie „Juhu, ich habs geschafft!“, „Heute ist mein Tag“, „Ich freu mich schon auf ...“, in unser Bewusstsein. Sie wirken stärkend und motivierend, beeinflussen unseren Gemütszustand positiv und lassen uns Herausforderungen mutig entgegentreten.
Bewusst positiv denken kann man lernen. Und zwar sehr einfach. Üben Sie die folgenden drei Schritte immer wieder, und schon werden Sie ihr Wohlbefinden und Lebensqualität enorm steigern.
Schritt #1 - Situationen akzeptieren.
Im beruflichen Alltag werden Sie oft mit unterschiedlichen Situationen konfrontiert. Sei es eine unvorhergesehene Terminverschiebung, ein frustrierter Kunde oder ein kurzfristiger Krankheitsfall. In solchen Situationen kommen schnell negative Gedanken und Gefühle zum Vorschein. Akzeptieren Sie die Situation und alles, was damit einhergeht. Die Akzeptanz bringt einen gewissen Abstand und ermöglicht neue Lösungswege bzw. Alternativen zu finden. Sie behalten die Kontrolle und sind der Situation nicht einfach ausgeliefert. Gedanken wie „Es ist so, wie es ist!“ und „Ich mache das Beste daraus.“, helfen Ihnen dabei, in der Situation positiv zu bleiben.
Schritt #2 - Macht erkennen.
Wenn Sie die Situation akzeptiert haben, können Sie sich fragen „Was sind die positiven Aspekte dieser Situation?“, „Welche Möglichkeiten ergeben sich, die vorher noch nicht da waren?“. Formulieren Sie die Antwort positiv: „Es wird mir gelingen, diese Aufgabe zu meistern“. So verankern Sie positive Gedanken und ein selbstbewusstes Verhalten in herausfordernden Situationen.
Schritt #3 - Bestes geben.
Der italienische Soziologe Vilfredo Pareto fand heraus, dass in den meisten Fällen 80 Prozent der Ergebnisse auf nur 20 Prozent des Aufwandes beruhen. Das bedeutet, dass wir die neue Situation mit nur 20 Prozent unserer Energie zu 80 Prozent erfolgreich meistern können. Gerade bei unerwarteten Situationen soll man sich das 80/20 Prinzip ins Bewusstsein rufen und sich denken „Ich schaffe das“, „Damit kann ich gut arbeiten“, „Ich werden die Herausforderung meistern“.
Gedanken sind mächtig und lebensweisend. Sie beeinflussen nicht nur unser Verhalten, sondern unseren Charakter. Denken Sie positiv! Denn „ändere deine Gedanken und du veränderst die Welt.“
Autorin: Jennifer Berger, Stärkentrainer Team