Die Forschung hat in den letzten Jahren sehr klar gezeigt, dass Menschen, die ihre Stärken einsetzen, positiver durchs Leben gehen, selbstsicherer sind und sich wesentlich mehr mit
ihrer Arbeit identifizieren. Das führt zu Mitarbeitern, die mehr Energie haben, weniger Stress erleiden und deutlich mehr Engagement und Freude an ihrer Arbeit zeigen.
Stärkenorientierung bedeutet nicht, sich in seinem Berufsleben ausschließlich auf Stärken zu konzentrieren und so zu tun, als gäbe es keine Schwächen und als müssten wir keine weiteren Kompetenzen entwickeln. Stärkenorientierung heißt vielmehr: Erstens dafür zu sorgen, dass wir unsere Stärken kennen und auch erfolgreich nutzen. Zweitens die in uns schlummernden Talente entdecken und idealerweise zu Stärken entwickeln. Drittens unsere Schwächen so zu managen, dass sie unsere Stärken nicht behindern.
Natürlich sollten wir uns nicht nur auf unsere Talente und Stärken konzentrieren, sondern auch auf unsere Schwächen. Nur wenn wir auch unsere Schwächen erkennen, entgehen wir der Gefahr, eine Position im Unternehmen zu wählen, die nicht wirklich zu uns passt.
Wer seine Schwächen kennt, kann sich überlegen, ob es notwendig ist, sich damit auseinanderzusetzen oder nicht. Es macht nur dann Sinn, sich mit einer Schwäche zu beschäftigen, wenn sie uns ernsthaft daran hindert, Erfolge zu erzielen. Leider gibt es viele, die das Gefühl haben, in allem so gut sein zu müssen wie andere, obwohl es, wenn sie ehrlich zu sich selbst sind, oft gar nicht nötig ist. Schwächen zu managen heißt in diesem Fall, sich klar zu machen: „Wer zu seinen Schwächen steht, kann besser mit seinen Stärken umgehen.“
Was können wir aber tun, wenn wir Schwächen haben, die unseren Erfolg behindern? Dann heißt es, sich klar zu machen, ob der Schwäche ein Mangel an Talent zugrunde liegt oder nur fehlendes Wissen bzw. Können. Im ersten Fall ist sehr viel Disziplin und Energie notwendig, akzeptable Leistungen zu erzielen. Hier heißt es, klug einzuschätzen, ab wann eine Schwäche akzeptabel ist und wie man sie durch andere Stärken ausgleichen kann. Im zweiten Fall (bei fehlendem Wissen bzw. Können) ist es sehr viel einfacher. Dann können wir durch das richtige Training innerhalb kurzer Zeit schnelle Erfolge erzielen. Eine vermeintliche Schwäche stellt sich dann manchmal sogar als verborgenes Talent heraus.
Kein Wunder, dass sich die Teilnehmer in unseren Stärken-Seminaren zu Beginn schon schwer damit tun, ein bis zwei echte Stärken zu benennen. Nach zwei bis drei Tagen sind es bei allen Teilnehmern mehr als 10 verschiedene Stärken, die sie erkennen. Und was noch wichtiger ist – die sie auch wirklich anerkennen.
Wo liegt das Problem? Ist es nur, weil viele Mitarbeiter gar nicht die Chance haben, sich auf das zu konzentrieren, was sie besonders gut können und was ihnen leicht von der Hand geht? Das ist
leider nur die halbe Wahrheit. Die meisten Menschen sind sich ihrer eigenen Stärken oft nicht einmal richtig bewusst.
Was passiert, wenn Menschen ihre Stärken im Beruf nicht richtig einsetzen können? Sie haben oft nicht die Erfolgserlebnisse, die es braucht, um auch wirklich gerne zur Arbeit zu gehen und sich
voller Engagement neuen Herausforderungen zu stellen. Man ist dann irgendwie ein ganz anderer Mensch. Kein Wunder, dass sich viele Mitarbeiter nach der Arbeit eine Tätigkeit suchen, in der sie
aufgehen und erleben können, was in ihnen steckt. Am Arbeitsplatz ist die Wahrscheinlichkeit für emotionale Bindung sogar sechsmal geringer, wenn wir unsere Stärken nicht einsetzen
können.
Jeder Mensch besitzt ganz individuelle Talente. Sie beeinflussen, wie wir uns in konkreten Situationen verhalten, was wir fühlen und wie wir denken. Talente lassen sich durch Wissen und Training
zu herausragendem Können entwickeln. Kommen zum Können auch noch eine große Leidenschaft beim Tun und sehr gute Ergebnisse hinzu, handelt es sich um eine Stärke. Das Entdecken und Entwickeln
Ihrer besonderen Talente ist deshalb ein wichtiger Baustein unserer Stärkentrainings.